Anfang Dezember betrat Frau Prof. Meysel den Deutschunterricht der 2c mit einem kleinen Stapel gelber Büchlein. Reclam-Hefte! Goethe schon in der Unterstufe? Nein – aber ein Klassiker aus einer anderen Kunstform sollte in den nächsten zwei Monaten fächerübergreifend im Fokus stehen: Mozarts „Zauberflöte“. Die zeitlos gültige Botschaft des Friedens und der Vernunft sowie die unsterblichen Melodien der Oper würden hoffentlich Anklang bei der 2c finden.
Ziel des Projekts war der Besuch einer Abendvorstellung in der Volksoper. Davor wurde die Vorbereitung aber ausgiebig erledigt – immerhin hat man vom Besuch einer Vorstellung der hohen Künste sehr viel mehr, wenn man zumindest ungefähr weiß, was auf eine:n zukommt!
So wurde im Deutschunterricht fleißig das Libretto in verteilten Rollen gelesen, die Figuren wurden besprochen, so manch altertümlicher Ausdruck decodiert. Wortschatzerweiterung und das Verständnis der komplexen Handlung waren nur zwei der Benefits, die die Beschäftigung mit dem Werk brachte.
Im Biologieunterricht bei Prof. Reiser konnte sich die 2c den Papageientauchern widmen – immerhin ist das Kostüm, das Papageno in der aktuellen Inszenierung trägt, diesen lustigen Küstenbewohnern nachempfunden. Zusätzlich treten viele vom Aussterben bedrohte Tierarten als Puppen auf der Bühne auf.
Im Musikunterricht bei Prof. Rzepa wurden alle Arien gehört, einige der bekannten Lieder durfte die 2c auch selbst singen. Highlight der Vorbereitungen in Musik war ein Vormittags-Workshop mit der Opernsängerin Nina Adlon. Sie berichtete aus Profisicht über die Arbeit an einem Opernprojekt, gewährte Einblick in ihre Künstlerinnenbiografie und sang schlussendlich auch noch mit der 2c – und zum Glück auch für sie. Ihre zugewandte und authentische Art fand bei der 2c unglaublich großen Anklang.
Derart umfassend vorbereitet war es selbstverständlich, dass der Besuch der „Zauberflöte“ am 18. Jänner dann ein voller Erfolg war. Niemand fadisierte sich – wie von manchen befürchtet – ganz im Gegenteil. Die 2c war die gesamten drei Stunden hindurch aufmerksam und auch durchaus aufgeregt. Da die Vorstellung wirklich exzellent gespielt war, blieben auch keine künstlerischen Wünsche mehr offen.
Die Nachbesprechung ergab ein einhellig begeistertes Bild. Mit Hilfe einer so intensiven Vorbereitung ist es auch für junge Menschen ganz einfach möglich und eine wunderbare Sache, ein Kunstwerk wie die „Zauberflöte“ mit allen Sinnen zu genießen.